chilenischer Ökonom; Alternativer Nobelpreis 1983 zusammen mit Leopold Kohr; beschäftigte sich mit den Problemen der Armen in den Ländern der Dritten Welt, Ideen einer "Entwicklung nach menschlichem Maß"; 1993 Präsidentschaftskandidat in Chile
* 16. Oktober 1932 Valparaíso
† 8. August 2019 Valdivia
Herkunft
Manfred A. Max-Neef wurde 1932 in Valparaiso als Sohn deutscher Eltern geboren, die nach dem Ersten Weltkrieg nach Chile ausgewandert waren. Sein Vater Hermann Max war einer der Mitbegründer der chilenischen Nationalökonomie, seine Mutter Magdalene Sophie Neef vermittelte M. humanistische Bildung und Liebe zur Musik.
Ausbildung
M. studierte an der Universität Santiago de Chile Wirtschaftswissenschaften, erwarb einen Abschluss als Wirtschaftsingenieur, einen Magister in Entwicklungsökonomie und absolvierte das Staatsexamen in Wirtschaftswissenschaften.
Wirken
Nach seinem Studienabschluss 1953 arbeitete M. zunächst für den Ölkonzern Shell. 1957 wandte er sich von der Industrie ab, um sich den Problemen der Armen in den Ländern der Dritten Welt zuzuwenden. Ab 1961 lehrte er Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Kalifornien in Berkeley. Anschließend unternahm er ausgedehnte Reisen durch Lateinamerika und die USA und war Gastprofessor an verschiedenen Universitäten. In dieser Zeit leitete er mehrfach Forschungsprojekte für die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) und die Vereinten Nationen, besonders für die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und die Internationale ...